Artikel von August 2015
Der Rainfarn (Tanacetum vulgare L.) ist kein Farn, sondern gehört zu den Samenpflanzen (Spermatophytina) und dort zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Man zählt ihn zu den sogenannten Kompasspflanzen, die durch die Stellung der Blätter u. a. auf Reize wie zu intensivem Licht oder zu großer Hitze reagieren können. Die Blattränder werden hierbei in Nord-Süd-Richtung gedreht, der Sonne wird also hauptsächlich die Blattkante präsentiert. Das eigentliche Blatt (Spreite) ist damit nach Osten oder Westen ausgerichtet und den o. g. Reizen weniger stark ausgesetzt. Dieses Phänomen wird als Phototropismus bzw. Thermotropismus bezeichnet.
Da der Rainfarn früher häufig bei Wurmerkrankungen eingesetzt wurde, bezeichnet man ihn auch als Wurmkraut. Es kann allerdings durchaus zu Vergiftungen kommen, wenn die eingenommenen Mengen zu groß sind. Mittlerweile kommen in der Pharmazie harmlosere Mittel zum Einsatz. Auch zum Vertreiben von Kartoffelkäfern wurde er früher, wegen seiner insektenabweisenden Wirkstoffe, eingesetzt.