Der Dreistachelige Stichling gehört zur Ordnung der Barschartigen (Perciformes). Der Fisch des Jahres 2018 ist klein, bis zu 11 cm lang und lebt – außer in der Laichzeit – gerne in Schwärmen. Er hat seinen Namen aufgrund seiner veränderten ersten Rückenflosse. Diese ist auf drei bewegliche Stacheln reduziert und mit Sperrgelenken versehen, die er zur Verteidigung fest einrasten lassen kann. Stichlinge kommen sowohl im Salz- als auch im Süßwasser vor und sind bei uns im Salus Auwald-Biotop in fast jedem Gewässer zu sehen. Man muss jedoch zur Beobachtung etwas Zeit und Ruhe mitbringen, denn bei Annäherung an einen Teich verschwinden sie erst einmal blitzschnell zwischen den Wasserpflanzen. Erst nach einer gewissen Zeit kommen sie wieder hervor und schwimmen in ihrer typisch ruckartigen Weise ihr Revier ab.
Etwas Besonderes ist ihr auffälliges Balz- und Brutverhalten. Im Frühjahr trägt das Männchen (Milchner) ein auffälliges Hochzeitskleid mit orangeroter Unter- und blaugrüner Oberseite. Es wirbt um das Weibchen (Rogner) im sogenannten Zick-Zack-Tanz und bringt es damit in Laichstimmung. Ist das Weibchen bereit, führt er sie zu seinem Nest, das aus Pflanzenteilen besteht und mit Nierensekret verklebt wird. Durch Schnauzenstöße gegen den Bauch des Weibchens regt er sie zum Ablaichen an. Manchmal wiederholt er dies mit mehreren Weibchen bis das Nest mit Eiern gefüllt ist. Erst danach befruchtet der Milchner die Eier. Bei den Stichlingen kümmert sich das Männchen um den Nachwuchs. Er fächelt seiner Brut sauerstoffreiches Wasser zu und verteidigt sein Nest gegen Fressfeinde. Nach sechs bis zehn Tagen schlüpfen die Jungen, bleiben aber noch im Nest und ernähren sich in dieser Zeit von dem Nahrungsvorrat aus ihrem Dottersack. Nach ein paar Tagen, wenn die Jungfische selbstständiger werden und die nähere Umgebung zu erkunden beginnen, bringt das Männchen sie anfangs immer wieder zum Nest zurück indem er sie mit seinem Maul aufsammelt und am Nest wieder ausspuckt. Stichlinge werden nur zwei bis drei Jahre alt.