Artikel von April 2022
Die Elster ist eigentlich unverwechselbar. Der taubengroße Vogel mit seinen körperlangen Schwanzfedern und seiner prägnaten schwarzweißen Gefiederzeichnung ist sehr auffällig und bei uns häufig zu sehen.
Sie bleibt als Standvogel auch über den Winter in unseren Breiten und fühlt sich an Waldrändern, aber auch in unseren Parks und Gärten sehr wohl. Auch dort, wo menschliche Essensreste als Leckerbissen zu finden sind, ist der schlaue Vogel häufig anzutreffen. Elstern fressen beinahe alles. Von Nüssen über Früchte, Vogeleiern, Insekten, kleinen Säugetieren bis hin zu Pizzaresten, Leberkässemmeln usw. Nichts ist vor dem Allzweckschnabel der Elster sicher.
Dass wir in den letzten Jahren vermehrt Krähenvögel, wie beispielsweise die Elster, in Siedlungsgebieten antreffen, hat damit zu tun, dass in unserer immer ausgeräumteren Agrarlandschaft die Lebensbedingungen für die Tiere immer schwieriger werden.
Krähenvögel können als Nahrungsgeneralisten und durch ihre Intelligenz relativ schnell neue Lebensräume finden und ihre Bestände dadurch weitgehend aufrecht erhalten. Die meisten anderen Vogelarten haben diese Möglichkeiten nicht und das zeigt sich auch an den teilweise massiven Populationsrückgängen der verschiedensten Arten.
Alle Krähenvögel sind sehr klug. Elstern bestehen sogar den sogenannten Spiegeltest – sie nehmen sich also selbst im Spiegel wahr. Bei diesem Test wird am Hals der Elster, unbemerkt von ihr, ein roter Fleck angebracht, den sie nur über den Spiegel erkennen kann. Sieht sich die Elster im Spiegel, registriert sie diesen und versucht ihn wegzukratzen. Nur wenige Tierarten mit sehr hoher Intelligenz, wie beispielsweise Elefant, Delfin, Orca, Schimpanse, Gorilla usw. machen das.
Eher selten werden die Elstern ihrem Image als Diebe gerecht. Die Männchen sammeln für ihre Angebetete nur selten auffällig/ glitzernde Brautgeschenke.
Auch hat sie den Ruf,eine Nesträuber zu sein. Dies ist allerdings ein natürlicher Vorgang, der aber wenig Auswirkung auf die anderen Vogelpopulationen hat. Auch die Gelege der Elster werden Opfer von Nesträubern wie anderen Krähenarten, Mardern usw.
Ihr Gesang ist für einen Singvogel eher sparsam, aber nicht unauffällig. Das leise, manchmal sehr häufige, bei Erregung auch ziemlich laute Käckern ist sehr charakteristisch.
Die Geschlechter sind sich sehr ähnlich, es gibt kaum Geschlechtsdimorphisums. Das Männchen ist lediglich etwas schwerer. Elstern werden bis zu 15 Jahre alt, sind monogam und bleiben ein Leben lang zusammen. Gemeinsam bauen sie ein überdachtes Nest in den Baumwipfeln, nur das Weibchen brütet, je nach Witterung zwischen März und Mai. Dabei wird es vom Männchen bewacht und versorgt. Die Aufzucht der Jungtiere geschieht gemeinsam.
Mittlerweile ist das Salus Auwald-Biotop Mittwoch, Samstag und Sonntag wieder zwischen 14:00 und 17:00 Uhr geöffnet. Noch sind die Museen geschlossen. Wann diese wieder geöffnet werden, war zum Redaktionsschluss noch nicht geklärt. Bitte informieren Sie sich in der regionalen Tagespresse bzw. auf unserer Internetseite:
www.naturerlebnis–bruckmuehl.de