Ein Habicht besucht das Naturerlebnis Bruckmühl (NB) Ein tolles Erlebnis hatten die Kids des Kindergarten Arche Noah an einem lauen Sommerabend im Salus Auwald-Biotop. Die 17 Kinder, die ihren letzten Abend im Kindergarten verbrachten und dort auch gemeinsam übernachten durften, waren auf Tour. Mit ihren fünf Betreuerinnen sind sie den weiten Weg vom Kindergarten bis zum NB gelaufen. Als sie um 19:30 Uhr bei uns ankamen, wurde es schon etwas dämmrig. Der Weg durch das Biotop war noch etwas düsterer – aufregend! Als sie uns auf der Kräuterlichtung inmitten des Biotops endlich erreichten, waren schon alle in der richtigen Stimmung für noch ein Abenteuer:
Tom Stechl, ein Falkner aus Bruckmühl, brachte seinen Jagdpartner Tarek mit. Tarek ist ein fünf Jahre alter männlicher Habicht. Ein edles Tier, das den Kindern einen guten Eindruck von der Erhabenheit der Natur vermittelte. Tarek ist ein von Tom Stechl ausgebildeter Jagdvogel, der von ihm in der Krähenvergrämung eingesetzt wird. Krähen sind schlaue Tiere und können, wenn sie in Massen auftreten, speziell auf ökologisch nachhaltig angebauten Feldern, große Schäden anrichten. Wird in unregelmäßigen Abständen, auf dem zu schützenden Gebiet, ein Greifvogel eingesetzt, der eine Krähe schlägt oder auch nur so tut, als ob er eine geschlagen hätte – Tom Stechl hat da so seine Tricks – beobachten dies die anderen Krähen. Sie meiden dann das Gebiet viel nachhaltiger, als wenn ein Jäger immer mal wieder ein paar Krähen schießt.
Zu Beginn der Vorführung hatte Tarek, zu seiner Beruhigung, noch seine schöne Lederhaube auf dem Kopf und blieb während der Erklärungen von Tom Stechl brav auf seiner behandschuhten Hand sitzen. Als ihm dann die Haube abgenommen wurde, wurde das Ganze dann noch etwas spannender. Der typisch stolze Greifvogelblick zog nicht nur die Kinder in seinen Bann. Und wenn Tarek dann doch ab und zu etwas aufflog, bekam die Eine oder der Andere schon einen kurzen Schreck. Wirklich gefährlich wurde es aber nie, denn Tarek war immer über eine Schnur mit der Hand seines Jagdpartners verbunden. Tom Stechl erzählte den Kindern ein bisschen was über die Historie der Falknerei, welche Greifvögel in der Falknerei eingesetzt und welche Vögel auf welche Beute trainiert werden. Er berichtete ihnen wie alt die Tiere werden, dass ein Habicht ein Ansitzjäger ist, wie er sich tarnt bevor er seine Beute schlägt usw.
Die Kiddis waren voll dabei und wussten durchaus schon das Eine oder Andere. Er erzählte ihnen auch, wie die Tiere trainiert werden können und dass er, bei der Ausbildung seiner Greifvögel, ähnliche Lernstrategien anwendet wie es die Elternvögel in freier Wildbahn bei ihren Jungen tun. Ein Geheimnis eines erfolgreichen Trainigs liegt darin, dem Tier zu zeigen, dass es einen Vorteil davon hat, wenn es bei seinem Jagdpartner bleibt. Tarek könnte ja bei den Jagdausflügen jeder Zeit davon fliegen. Die Kinder wollten dann natürlich auch wissen, woher er Tarek hätte. Er erklärte ihnen, dass alle Tiere, die von ihm und seinen Kollegen ausgebildet und für die Jagd genutzt werden, aus der Zucht stammen müssen und nicht aus der freien Natur entnommen werden dürfen. Es wurde auch gleich nachgefragt, was denn so ein Tier kosten und wieviel er für Tarek verlangen würde. Tom Stechl würde seinen Partner aber nie verkaufen – er sei für ihn unbezahlbar.
Tom Stechel macht, wenn er sich die Zeit nehmen kann, gerne solche Veranstaltungen. Es war ein gelungener Abend für alle Beteiligten und wir freuen uns auf eine baldige Wiederholung im Naturerlebnis Bruckmühl. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Tom für die tolle Vorführung.