Farnwald

Farnwald
Farnwald

Im Mittelalter wurden Farne auch als Hexenkraut, Hexenleiter oder Wünschelsamen bezeichnet – sie waren magische Pflanzen. In dem Film „Herr der Ringe“ waren Farne allgegenwärtig. Farne sind heutzutage Symbole des Schattens, Geheimnisvollen, Verborgenen. Im Farnwald des Salus Auwald-Biotops könnten sich also Feen, Zwerge und evtl. sogar Hobbits tummeln?

Sicher ist, dass in unserem Farnwald mehr als 40 verschiede Farnarten zu sehen sind: Königs-, Adler-, Hirschzungen-, Milz- und Elefantenrüsselfarn sind genauso zu sehen wie der Gewöhnliche Tüpfelfarn (Engelsüß) u. v. m.

Farne wurden bereits früh als Heilpflanzen verwendet. So hat der Wurmfarn seinen Namen nicht von ungefähr. Seine Wurzeln wurden gegen Parasiten wie Band-, Haken- und Saugwürmer verwendet. Der Hirschzungenfarn wurde bei Leber- und Lungenleiden eingesetzt. Auch gegen Rheuma und Gicht wurden Farne angewandt. „Die Wurzel Engelsüß macht die Bräute sanft und lieblich so dass sie nicht streiten“

„Überall geht ein frühes Ahnen dem späten Wissen voraus“ sagte einmal Alexander von Humboldt, der als einer der letzten naturwissenschaftlichen Universalgenies galt. Wirkstoffe wie Filmaron, Filicin, Phloroglucin und ätherische Öle sind uns heute bekannt und in den Farnen nachgewiesen. Da Farne giftig sind und es immer wieder zu Unfällen durch zu hohe Dosierungen kam, sollte man die Behandlung allerdings den Fachleuten überlassen! Äußerlich kann er aber bedenkenlos angewandt werden.

Erste Farne gab es bereits vor ca. 350 Millionen Jahren. Unsere Steinkohleablagerungen beruhen auf den Ur-Farnen, Ur-Samenpflanzen, frühen Bärlappen und Schachtelhalmen des Karbons. Farne gehören bereits, wie auch unsere Blütenpflanzen, zu den sogenannten Gefäßpflanzen. Das heißt sie haben, im Gegensatz zu den Moosen und Algen, für den Wasser- und Nährstofftransport bereits Leiterbahnen entwickelt. Bei der Fortpflanzung gehen sie allerdings andere Wege als die „Blüher“. Sie bilden hierzu keine Blüten und keine Samen zur Verbreitung aus, sondern Sporen, die sich hauptsächlich über den Wind verteilen und erst in passender Umgebung männliche und weibliche Sexualorgane ausbilden. Bei den Farnen findet der Sex gewissermaßen außer Haus statt.