Kiebitz
Der Kiebitz ist der Vogel des Jahres 2024. Taubengroß, auf der Oberseite grünlich schillernd und mit kecken Federschopf, ist er kaum zu verwechseln. Als fliegenden Waschlappen bezeichnen ihn manche respektlos, aber seine akrobatischen Balzflüge sind absolut spektakulär. Mit seinem lauten kiju-wit, das er dabei von sich gibt, macht er auch akustisch auf sich aufmerksam.
Die Bestände dieses, wie auch der meisten anderen Wiesenbrüter, stark gefährdet! Unser zunehmender Flächenverbrauch und die immer intensivere/industrialisiertere Landwirtschaft sind die hauptsächlichen Ursachen.
Dabei wäre der Kiebitz sogar ein sogenannter Kulturfolger – d. h. eine Tierart, die in der Nähe von Menschen günstige Lebensbedingungen findet. Die feuchten Weiden, auf denen früher unsere Kühe gegrast haben, waren ideal für ihn. Dort hatte er genügend Möglichkeiten sein Gelege zu verstecken und fand ausreichend Futter wie Insekten, Maden und Würmer.
Leider sind die Kühe mittlerweile meist im Stall, die feuchten Weiden werden trocken gelegt und häuftig zu Anbauflächen für Monokulturen umfunktioniert, die zudem noch mit Insektiziden behandelt werden müssen, um die benötigten Erträge zu gewährleisten.
Was können wir tun um dem Kiebitz zu helfen?
Mittlerweile gibt es Fördermöglichkeiten der EU, um den Kiebitz beispielsweise durch Mahdverzögerungen, Anlage von Brachen, Blumenwiesen, Feldvogelinseln und vieles mehr zu schützen. Die nötigen Informationen bekommen die Landwirte von den zuständigen Landwirtschaftsämtern.
Aber auch wir als Privatpersonen können etwas tun: Die Flächen auf denen Kiebitze vorkommen sind Tabu für Mensch und Haustier. Wenn Sie also entsprechende Hinweisschilder oder auch die Tiere selbst sehen, bleiben Sie auf den Wegen und behalten Sie Ihren Hund an der Leine.
Wenn Sie Kiebitze entdecken, können Sie diese aber gerne dem zuständigen Naturschutzwart ihrer Region, der unteren Naturschutzbehörde oder der Gemeinde Melden. Oft benötigt es nur ein bisschen Kommunikation, um entsprechende Maßnahmen zum Schutz von Wildtieren einzuleiten.