Artikel vom Dezember 2016
Winter im Salus Auwald–Biotop. Während wir es uns in der kalten Jahreszeit in unseren Wohnungen gemütlich machen, haben die Tiere die unterschiedlichsten Strategien, diese nahrungsarme Zeit zu überstehen:
Fische bleiben in den frostfreien Bereichen am Seegrund, Amphibien graben sich im Schlamm ein, Reptilien suchen vor Frost geschützte Plätze auf. Manche Insekten, wie z. B. bestimmte Spinnen- und Schmetterlingsarten kommen zur Frostvermeidung verstärkt in unsere Häuser, Bienen zittern sich gemeinsam warm, Käfer suchen geschützte Plätze auf und/oder lagern, wie bei den Marienkäfern, eine Art Frostschutzmittel im Körper ein.
Winterstarre bzw. Kältestarre ist ein Zustand, der von der Umgebungstemperatur induziert wird. Die Körpertemperatur der poikilothermen (wechselwarme) Tiere entspricht hierbei der Umgebungstemperatur. Sinkt sie zu weit ab, erfrieren die Tiere, ohne vorher aufgewacht zu sein. Herzschlag und Atmung sind sehr reduziert. Insekten, Schnecken, Amphibien, Reptilien überdauern in der Winterstarre. Manche von ihnen erhöhen in dieser Zeit die Glucosekonzentration in ihren Körperflüssigkeiten und können so auch leichten Frost überstehen.
Der Stoffwechsel wird auf das absolute Minimum zurückgefahren, die Tiere fressen nicht und atmen kaum. Findet man im Winter erstarrte Tiere, sollte man diese einfach kalt und trocken in ihrer unveränderten Umgebung liegen lassen.
Von Winterschlaf spricht man bei Tieren wie dem Igel, Murmeltier, Siebenschläfer, Fledermäusen usw. Sie reduzieren hierbei ihren Stoffwechsel sehr stark. Das Murmeltier beispielsweise atmet nur noch ein- bis zweimal, sein Herz schlägt nur noch fünf Mal in der Minute, die Körpertemperatur sinkt auf drei Grad Celsius. Die Tiere erwachen in dieser Zeit nur selten und nehmen kaum Nahrung zu sich – sie ernähren sich von ihren Fettreserven.
Winterruhe ist ein Zustand, bei dem Stoffwechsel und Körpertemperatur in den Ruhephasen nur leicht herabgesetzt werden. Eichhörnchen, Dachs, Maulwurf, Braunbären usw. gehören zu den Tieren, die im Winter zwar eine Menge Zeit in ihren Winterquartieren verbringen, aber doch immer wieder unterwegs sind, um zusätzliche Nahrung zu finden.
Im Winter weiterhin aktiv sind unsere Vögel, Füchse, Marder, Rehe, Wildschweine usw. Vögel, wenn sie nicht in den Süden gezogen sind, kuscheln sich in kalten Winternächten auch gerne in Nistkästen zusammen und/oder plustern sich auf, um sich zu wärmen. Die Füchse haben ihren dicken Winterpelz, die Wildschweine haben noch zusätzlich eine dicke Speckschicht, die sie isoliert. Diese Tiere müssen weiterhin regelmäßig fressen, um zu überleben.
Ob die Tiere nun im Winter in eine Starre verfallen, schlafen, ruhen oder im Winter aktiv sind – eines ist allen gemein: Es ist für die Tiere eine sehr anspruchsvolle Zeit, in der sie von zusätzlichen Stresskomponenten geschützt werden sollten. Im Winter den Laubhaufen zu versetzen oder das alte Gartenhäuschen abzureißen ist, für die dort Schutz suchenden Tiere, die falsche Jahreszeit. Auch sollte man bei Spaziergängen im Wald die Wege nicht verlassen, um den Tieren ihre Rückzugsmöglichkeiten zu lassen und sie nicht zu einer kräftezehrenden Flucht zu veranlassen.
Um die Tiere im Biotop nicht zu stören, ist deshalb ist auch das Salus Auwald-Biotop im Winter geschlossen.