Artikel von August 2016
In vielen Dörfern finden wir auch heute noch als Ortsmittelpunkt eine Linde. Linden haben seit Jahrhunderten eine besondere Bedeutung für die Menschen. Sie wurden an besonderen Stellen gepflanzt, dienten dort als Tanz-, Gerichts- oder Kirchenlinden. Zudem wurde ihnen besondere Heilkräfte zugeschrieben. In der Deutschen Romantik waren sie die Bäume der Liebe.
Linden können bis zu 1000 Jahre alt werden und sind deshalb auch häufig als Naturdenkmäler ausgewiesen. Die Winterlinde oder Steinlinde (Tilia cordata) ist mit ca. 30m Wuchshöhe die etwas kleinere Vertreterin der bei uns heimischen Lindenarten. Sie lässt sich u. a. an ihrer Blattbehaarung von der Sommerlinde unterscheiden: die Blätter der Winterlinde sind auf der Blattoberseite und am Stiel kahl, die der Sommerlinde sind rundum behaart.
Lindenholz ist ein beliebtes Material zum Schnitzen. Viele Skulpturen sind aus dem weichen und homogenen Lindenholz gemacht. Linden blühen erst im Juli und bieten somit vielen Insekten noch ein reichhaltiges Nahrungsangebot, wenn viele andere Pflanzen bereits verblüht sind. Für Bienen und Hummeln sind sie in dieser Zeit eine der wichtigsten Nahrungsquellen.