Artikel von Februar 2020
Der Eichelhäher ist etwa taubengroß, mit auffälligem blauen Flügelbug. Er wird zur Familie der Rabenvögel gezählt wie auch der Kolkrabe, die Elster, Nebel-, Saat- und Rabenkrähen, Dohlen usw. Wie man die letzten Wochen öfters aus den Medien entnehmen konnte, treten die Eichelhäher diesen Winter häufiger als gewöhnlich bei uns auf. Dies kommt daher, dass eigentlich nördlich beheimatete Eichelhäher unsere heimischen Populationen über den Winter verstärkt haben (Evasion). Ursachen sind u. a. das verminderte Nahrungsangebot an Nussfrüchten in ihren eigentlichen Brutgebieten.
Seinen Namen hat der Eichelhäher seiner Vorliebe für Eicheln. Bis zu 10 Eicheln kann er in seiem Kehlsack transportieren. Typisch ist für ihn, dass er tausende von Nahrungsdepots anlegt. Er beobachtet hierbei seine Umgebung sehr genau, denn er macht es heimlich und passt auf, dass ihm dabei keiner zuschaut, der ihm dann etwas klauen könnte.
Er muss ein gutes Gedächtnis haben, um sie alle wieder zu finden, wenn er im Winter nach ihnen sucht. Die, die er dann vielleicht doch vergisst oder nicht benötigt, keimen dann oft im nächsten Frühjahr aus. Er ist damit äußerst nützlich für die Verbreitung der Bäume. Er mag auch Haselnüsse, Bucheckern usw., zieht aber im Sommer tierische Nahrung vor wenn er welche findet. Vor allem auch für die Aufzucht seiner Jungen, dessen Erfolg von dem Vorhandensein tierischer Proteinen stark abhängig ist.
Der Eichelhäher ist sehr kommunikativ. Mit seinen lauten Alarmrufen im Wald macht er auf potentiell gefährliche Besucher aufmerksam. Auch kann er gut Stimmen immitieren. So mancher vermeindliche Habicht oder Specht stellt sich als Eichelhäher heraus. Die Geschlechter sind sich sehr ähnlich – es gibt kaum Geschlechtsdimorphisums.
Zur Gefieder- und Hautpflege setzt er sich auch durchaus in einen Ameisenhaufen. Die Ameisensäure wirkt gegen Parasiten. Der Eichelhäher ist bei uns nicht gefährdet. Als Allesfresser und mit einer gehörigen Portion Intelligenz ausgestattet, ist er sehr anpassungsfähig.